Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Schlagwort: Thriller Seite 2 von 3

Liebe ohne es zu erwähnen Schreibworkshop Seiwald Günter WASSERZEICHEN

Finsternis

Thema: Liebe ohne es zu erwähnen

Finsternis. Pechschwarze Finsternis.
„Wo bin ich?“, krächzte Nino.
Ein kurzes Flackern in der Ferne.
„Nino!“
„Ich bin hier!“, versuchte er zu antworten.
Der Druck auf seiner Brust ließ aber nur ein kurzes Husten zu.
„Nino!“
Das Flackern pendelte näher, hin und her.
Nino versuchte vorsichtig Luft zu holen.
Etwas schrammte über sein Gesicht.
Das Flackern kam noch näher und Nino erkannte das Seil, das über sein Gesicht rutschte.
„Nino, ich komme!“
„Renate!“, hustete Nino, während eine Gestalt zu ihm herabglitt.
„Alles wird gut!“, seufzte Renate und küsste Nino zärtlich auf die Stirn.











Originalhandschrift
Hilde-Nimm einen Teil des Plots Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Günter

Hilde

Thema: Nimm einen Teil des Plots

Ein Schlagloch riss Hilde aus ihrem verworrenen Traum. Die Scheinwerfer des Autos bohrten sich ins Dunkel der Nacht und reflektierten am nassen Asphalt der Bundesstraße.

Hilde blickte nach links auf das vertraute und doch so fremde Gesicht ihres 83-jährigen Vaters. Das schwache Licht der Armaturenbeleuchtung hinterließ tiefe Schatten in Josefs zerfurchtem Gesicht und ließ die gekrümmte Nase noch schärfer hervortreten.

Hilde konnte immer noch nicht fassen, dass ihr Leben noch vor einer Woche aus der eintönigen Arbeit in der Ölmühle bestanden hatte. Mit ihrem Vater hatte sie schon jahrelang kein Wort gewechselt und sein Dasein in der Wohnung über der Mühle ignoriert. Dieser eine Anruf von der Bank am verstaubten Festnetztelefon in der ungenutzten Werkstatt hatte alles geändert.

Ein weiteres Schlagloch riss Hilde aus ihren Gedanken.
Josef drehte sich zu ihr und sagte: „Bist du wach?“.
Hilde unterdrückte ihren ersten Impuls für eine schnippische Antwort und sagte einfach: „Ja, leider.“.
„Die Serben haben noch nie etwas ordentlich instand halten können.“, sagte Josef.

Hilde wusste nur wenig über die Vergangenheit des Mannes, der selbst 53 Jahre lang geglaubt hatte, ihr Vater zu sein.









Originalhandschrift
Telefonieren Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Günter

Albtraum mit Eichhörnchen

Thema: Telefonieren

Hubert will telefonieren.
Er weiß nur nicht, warum, und wen er eigentlich anrufen will. Sein Kopf fühlt sich seltsam an und auch der Rest des Körpers schickt nur verschwommene Signale.
„Was soll der Scheiß?“, denkt Hubert und versucht, seinen getrübten Blick auf die Umgebung zu fokussieren. Etwas bewegt sich in sein Gesichtsfeld hinein und wieder hinaus.
„Ist das ein Baum?“, denkt Hubert, während ihm sein Magen plötzlich ein flaues Gefühl vermittelt. Der Baumstamm wandert diesmal etwas klarer in sein Sichtfeld hinein.
„Warum sind die Äste unten?“, denkt Hubert.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

Alltagsgegenstand-ASSERZEICHEN-Guenter

Rosi auf dem Schrottplatz

Thema: Gegenstand

Rosi schlüpfte vorsichtig durch den Zaun des Schrottplatzes.
Sie blickte links und rechts, um sich zu vergewissern, dass keiner der Rottweiler-Mischlinge in der Nähe war. Die Sonne brannte unbarmherzig auf das bereits aufgeheizte Metall der abgewrackten Autos herab.

Rosi musste darauf achten, dass ihre Hände in den zu langen Ärmeln ihrer zerrissenen Männerjacke verborgen blieben, wenn sie sich zwischen den Wracks hindurch zwängte. Der Schweiß lief hier in Strömen das Gesicht hinab und tropfte zischend auf das glühende Metall. Leider war die Mittagszeit die einzige sichere Gelegenheit sich auf den Schrottplatz zu schleichen, denn dann verkrochen sich sowohl der Wachmann als auch die Hunde in den Schatten der im hinteren Bereich aufgespannten Plane.
Rosi versuchte möglichst geräuschlos durch die Reihen der Wracks zu schlüpfen.

Ihr Herz raste aus Aufregung und durch die brütende Hitze.
„Nur noch zwei Reihen weiter!“, dachte Rosie und versuchte ihren Blick zu fokussieren. Eingepackt in die schützende Jacke zwängte sie sich an dem Panzer mit dem klaffenden Loch an der Seite vorbei. Endlich sah sie ihr Ziel vor Augen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

2020 07 19 Korallenriff Michaela WASSERZEICHEN

Der Schlot

Thema: Korallenriff

„Blubb!“

Mit einem dumpfen Dröhnen löste sich eine große Luftblase vom gezackten Rand des Unterwasserschlotes. Sie folgte langsam ihrem Vorgänger durch den schwach phosphoreszierenden und stetig wogenden Wald der bleichen Tiefseeanemonen.
Lila leuchtende Herzen der durchsichtigen Krabbenfische pulsierten im Schutz des Korallenriffes.

„Blibb, Blibb!“

Zwei kleine Blasen schossen hektisch aus dem Schlot, als ob sie die großen Blasen einholen müssten.

„Peng!“

Ein Schuss aus der überdimensionierten Schere eines transparenten Pistolenkrebses beendete das Leben eines unvorsichtigen Krabbenfisches und vertrieb die kleinen Luftblasen in die tintengleiche Schwärze der endlosen Unterwasserfinsternis.










Original Handschrift

Der heilige Travolta

„Fuck“, schrie Mike und schleuderte den Hammer quer durch das Wohnzimmer.

„Fuck“, schrie Gertrude, als der Hammer zitternd in ihrem vergötterten John Travolta-Bild in der Wand neben ihr stecken blieb.

„Du Volltrottel kannst nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen!“, schrie sie Mike wütend an und lief verzweifelt durch die Scherben zu ihrem vollgestellten Travolta-Altar.
Der Hammer hatte ihr Idol unrettbar geköpft und das von ihr euphorisch auf Ebay ersteigerte höchstpersönlich signierte Bild in Sekundenbruchteilen entweiht.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Rose

Azotl

Thema: Rose

Schnell und effizient folgte Azotl der leuchtenden Duftspurautobahn. Der Weg war so klar, dass sie ihre Gedanken schweifen lassen konnte. Der süße Geruch der entgegenkommenden Kolleginnen ließ sie von der warmen und feuchten Höhle ihres Baues träumen. Das schwach leuchtende Lumineszieren der schmackhaften Pilze war ganz anders als die gleißende Mittagssonne auf ihrem Arbeitsweg. Stillstand wäre nicht nur sprichwörtlich ihr Tod, denn nur ihre schnellen Füße sicherten emsig trippelnd ihr Überleben.

Aber wie auch am Tag zuvor, ließ sie die glühenden Steinplatten zurück und lief in den Schatten der mächtigen Rosenhecke. Gedanken an den beschwerlichen Aufstieg wurden durch die Aussicht auf die prall gefüllte Herde der Melk-Läuse verdrängt.

Die Frühlingssonne hatte die kahle Rosenhecke erweckt und zarte, saftige Triebe herausgebracht. Der nahrhafte Wachstumssaft hatte wiederum die neue Generation von Läusen wie ein Leuchtturm angelockt. Vorfreude auf die reiche Ernte wurde nur durch die dunkle Angst vor den roten, schwarz getupften Monstern geschmälert. Doch sie hatte Vertrauen in die starken Wächterinnen, die sich selbstlos auf jeden Feind stürzten, die ihr Volk bedrohten.





Originalhandschrift

Winter

Thema: Murmeltier

Unruhig zuckte die Matronin des Murmeltier-Clans im Schlaf. Instinktiv spürte sie, dass auch die anderen, eng um sie herum gepackten Murmeltiere unruhig wurden. Ihre Winterruhe dauerte schon drei Monde lang. Die am Anfang des Winters noch speckgepolsterten Murmler hatten jetzt in ihrem Bau mehr Platz als ihnen lieb war.

Das gedämpfte Pfeifen des Windes sagte dem Clan, dass sie noch immer eine dicke Schneeschicht vor der unbarmherzigen Kälte des epischen Winters schützte. Das Kreischen des Windes begleitete den Clan schon eine halbe Mondphase lang. Sogar das regelmäßige Kratzen der Mäusekrallen hatte aufgehört. Die ursprünglich friedlichen gemeinsamen Träume von sorglosem Herumgetolle, waren hungrigen und ängstlichen Träumen von Gefahr und Unwettern gewichen.

Doch die Matronin hatte sie in vielen Wintern wieder in die wärmende Frühlingssonne hinausgeführt. Und so schichte sie den ängstlichen Mitgliedern Ruhe und Sicherheit in einem Traum von Wiesen voll mit saftigen Kräutern und dichtem, grünen Gras.






Originalhandschrift
Graue Wolken Günter Wasserzeichen

Graue Wolken

Kreischend stieß die Stuka-77 durch die stahlgrauen Wolken des verregneten Novembertages. Oberstleutnant Gruber riss verzweifelt seinen Kopf von links nach rechts.
Die zwei wendigen Mustang-Kampfflieger waren in dem konturlosen Grau nicht zu sehen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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-Ikea- GÜNTER Wasserzeichen

Sarah

Grün flackerndes Neonlicht.

Jedes Flackern löste einen stechenden Schmerz in Sarahs Gehirn aus. Jeder Stich trieb die Übelkeit höher in ihren desorientierten Körper.

Schließlich bäumte sich ihr Körper zur Seite, und die Übelkeit verwandelte sich in einem heißen Schwall zu pochendem Kopfschmerz.

Sarah versuchte, sich von dem Licht wegzudrehen. Doch etwas stimmte mit ihren Händen nicht. Sie hob sie vor ihr Gesicht und versuchte, ihren verschwommenen Blick zu fokussieren. Zunächst konnte sie nicht begreifen, was sie sah: Ihre Hände waren von einem schwarzen Plastikband zusammengepresst.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

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