Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Schlagwort: Thriller Seite 1 von 3

Luftholen - Günter - WASSERZEICHEN

Die Flucht

Es war ein heißer Sommertag. Schwärme aus kleinen Mücken tanzten durch die Sonnenstrahlen, die durch die dichten Kronen der Bäume am Ufer des brackigen Flusses drangen. Modriger Geruch drang aus den Wasserpflanzen, die das schlammige Ufer überwucherten.  Das Quaken der Frösche mischte sich mit dem Zirpen der Insekten.
Plötzliche Stille.
Ein Knall. Laute Stimmen durchdrangen die Stille. Eine Gestalt durchbrach die grüne Wand auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses und sprang in das Wasser.
Knall auf Knall trieb einen Schwarm aus bunten Vögeln aus dem Dickicht empor.

Explosionen aus Blättern ließen grünes Konfetti in den Fluss rieseln.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Nimm ein Bild und schreib eine Geschichte - Günter - Wasserzeichen

Die Tränen der Baumriesen

Hadu wachte auf, weil es Zeit war. Nur ein schwaches Schimmern von der zentralen Feuerstätte durchdrang die pechschwarze Finsternis der frühen Stunde. Hadu setzte sich seufzend auf, streckte sich vorsichtig und tastete nach seinem Stock, der am Boden neben seinem Bett lag. Es roch leicht nach Rauch, frischem Heu und nach Ziege. Seit drei Tagen schliefen die Ziegen wieder in seinem Haus, um sie vor dem Frost zu schützen. Aber sie wärmten auch sein Heim, und darüber war Hadu sehr dankbar, denn seine Knochen waren nach 49 Lebensjahren an der Ostsee empfindlicher gegen Kälte geworden.

Hadu schob sein kostbares Bärenfell zur Seite und nahm die Hirschfelljacke, die an einem Holzpflock neben seinem Bett hing, und zog sie über seinen vernarbten, weißhaarigen Oberkörper. Er stand langsam auf, ging zur Feuerstelle, legte vorsichtig Holz nach und entfachte das Feuer neu. Nachdem es zu seiner Zufriedenheit brannte, ging er aus seiner strohbedeckten Hütte und erleichterte sich am Misthaufen. Noch herrschte Totenstille im Dorf, nur das gelegentliche Meckern einer Ziege und das Blöken eines Schafes waren zu hören.

„Es ist Zeit“, dachte Hadu und ging, auf seinen Stock gestützt, zu dem Holzpfahl, der in der Mitte des Dorfes stand.

Er begann rhythmisch, im Takt des Morgenliedes, auf den Pfahl zu schlagen. Nach drei Takten hob er an zu singen – mit seiner kratzigen, tiefen Stimme – und bat die Göttin des Waldes um ihren Segen für ihr heutiges Unterfangen. Kaum war das Lied vorbei, sah er schon, wie Lichtschein aus den anderen Häusern drang und die Menschen zu ihrem Tagwerk erwachten.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Freitag der dreizehnte - Günter WASSERZEICHEN

Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!

Es war kein Tag wie jeder andere in Parallelwelt 135135 hoch 1355.
Der Schnatterwecker hatte Bob an diesem Tag schon eine Stunde früher geweckt als an einem üblichen Arbeitstag. Doch Bob wollte und musste vorbereitet sein. Mit Schaudern stellte er sich vor, an diesem Tag in einer Wohnung mit Frau und Kindern aufwachen zu müssen.
So war er wenigstens in seiner Wohnung sicher und musste erst mit dem Öffnen der Wohnungstüre auf der Hut sein. Während er vor dem Badezimmerspiegel stand und Zähne putzte, ging er noch einmal seinen Schlachtplan durch.
Er durfte nichts dem Zufall überlassen, denn Halloween und der Trachtentag waren nichts gegen den heutigen Tag, der in diesem Jahr nur einmal stattfand. Alle Streiche, die sich normalerweise auf zwei oder drei Tage im Jahr verteilten, konzentrierten sich in diesem Jahr auf genau diesen einen Tag.
Bob spülte seinen Mund, spuckte aus und sah sich im Spiegel an.
Zahlte es sich aus, die Haare zu kämmen? Egal, er wollte wenigstens adrett und mit Stil die Wohnung verlassen, alles andere würde sich dann zeigen.
Bob nahm die Bürste in die Hand. Das Licht flackerte und ging aus.

„Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“, drang eine lachende Stimme aus dem Luftschacht.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Ich lebe meinen Traum Günter - WASSERZEICHEN

Das Licht der verlorenen Sprache

Ein angenehmer Geruch nach Pergament und altem, gegerbtem Leder umgab mich. In meiner Insel aus Licht schwand der Rest des dunklen Raumes wie in der Schwärze des materiefreien Weltraums zwischen zwei Galaxien.

Das starre Pergamentblatt knarrte leise beim Umblättern. Wie Fossilien tauchten die griechischen Buchstaben auf der Seite des antiken Buches auf. Die Stille der nächtlichen – oder schon morgendlichen? – Stunde verstärkte nur meine Aufregung.

Nach zwei Jahren der Recherche und detektivischer Suche hatte ich endlich das verschollen geglaubte Manuskript vor mir. Doch es waren nicht die griechischen Pergamentseiten aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr., die mich interessierten, sondern der Leineneinband des Buches, der die erhoffte Sensation barg.

Vorsichtig strich ich mit weißen Handschuhen über den antiken Schatz.
Ich stellte mir vor, wie der griechische Gelehrte einst die für ihn uninteressanten Seiten mit unbekannter Schrift aus dem Kodex trennte. Vielleicht war es ein Familienerbstück aus grauer Vorzeit, aus einer Vergangenheit, die für ihn längst verblasst war.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Die Enthauptung

Einmal blinzeln

Grelle Blitze aus Licht folgten auf gnadenvolle Phasen der Bewusstlosigkeit.
Lautlos schrie Jorges Körper; seine Stimme war längst verstummt. Gepresste Stöße aus Luft versuchten in seine gequetschte Lunge vorzudringen. Die Schulterblätter seiner ausgekugelten Arme, die am groben Hanfseil von der Decke hingen, ließen kaum Raum für Sauerstoff.
Aber nur fast.

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Das Waisenhaus

Der See aus Tränen

Hänschen stellte sich vor, in das Sternenfirmament zu starren.
Mondlicht schimmerte durch Löcher im strohgedeckten Dach des Waisenhauses.

„Wenigstens regnet es heute nicht!“, dachte Hänschen und suchte eine halbwegs bequeme Position auf der sticheligen Strohmatratze.
Er lauschte in den Schlafsaal hinein.

Er hatte gelernt, auf das Atmen der anderen Waisen zu achten. Ein Kratzen an der morschen Holzwand hinter ihm unterbrach seine Konzentration.
Hänschen erstarrte und hielt den Atem an. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges lauerten viele schlimme Dinge hinter jeder Ecke und in jedem Verschlag. Ein leises Fiepen ließ ihn wieder etwas entspannen.

Ein Bild seiner Familie, wie Vater, Mutter und Schwestern um den Esstisch saßen und beteten, blitzte in seinem Kopf auf.

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Der Komet - Wasserzeichen

Wenn die Hölle friert

Heiß, so glühend heiß!
Ich hole Luft, um zu schreien, aber die trockene, klirrendkalte Arktisluft bringt meine Lungenbläschen nur weiter zum Kochen.
 
Die brennende Kälte vermischt sich mit der pochenden Hitze in meinem Körper. Mein Herz rast und ich sehe mich hilfesuchend um. Aber meine Augen bewegen sich nicht. Ich blicke hinauf in den Himmel.
 
Eiskristalle tanzen in und vor meinen Augen.
Watteüberzogene Bäume begrenzen mein Blickfeld.
Die Hölle friert zu und in meinem Körper breitet sich wohlige Wärme aus.

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Schutz- Günter WASSERZEICHEN

Schutz

Eine Windböe riss Julia herum und schleuderte sie gegen Laura. Beide krachten an die steile Felswand. Laura stöhnte auf und sackte zusammen. Julia konnte gerade noch mit letzter Kraft verhindern, dass sie beide von dem schmalen Weg in die Tiefe taumelten.

Schwer atmend presste sie ihren Kopf an Lauras Brust. Der Lichtstrahl ihrer Kopflampe verschwand in Lauras Anorakjacke und tauchte die Felslandschaft wieder in pechschwarze Finsternis.

„Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr!“, hörte sie Laura schluchzen.

Wie konnte dieser wunderbare Kletterausflug so schnell eskalieren? Vor einer halben Stunde hatte Laura noch gelacht, die Haare zerzaust vom aufkommenden Wind, und jetzt kämpften sie beide ums Überleben. Hagelkörner prasselten auf ihren Kopf und Rücken.

„Wir müssen weiter!“, presste Julia hervor. „Es kann nicht mehr weit sein!“

500 Meter hatte ihr der Mann von der Bergwacht am Telefon gesagt: den Weg entlang bis zu der riesigen Tanne.

„Wie soll ich in diesem scheiß Wetter eine Tanne sehen?“, dachte Julia.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Autobahn - WASSERZEICHEN Günter

Wut am Steuer

„Stau, warum immer Stau?“, schrie Kemal und trommelte wütend auf das abgegriffene Lenkrad.

Seit zwanzig Minuten stand er schon in der Hansonkurve und starrte sinnlos in den Laabergtunnel hinein.

Sein Taxidienst hätte schon vor zehn Minuten beginnen sollen, doch an diesem Montagmorgen stand er natürlich im Stau.

Kemal steckte sich eine Zigarette in den Mund und starrte auf das leere Camel-Packerl in seiner Hand.
Auch das noch.

Wütend schob er die Zigarette zurück in die Schachtel.
Er riss die Fahrertür auf und versuchte den Grund für den Stau zu erkennen.
Er kniff die Augen zum Schutz vor der tiefstehenden Morgensonne zusammen.
Die Falten an seinen Augen zogen tiefe Furchen in sein Gesicht, dafür traten die Adern an seinem Hals umso weiter hervor.

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Beginne etwas neues oder fang neu an Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Günter

Der Preis der Zukunft

Sarah stand vor dem Eingang des Genetic Future-Komplexes in Denver.
Junge, dynamische Menschen strömten in beiden Richtungen an ihr vorbei. Der eine oder andere neugierige Blick streifte sie, denn sie hob sich mit ihrer schwarzen, runzligen Haut und ihrem antiken Holzstock deutlich aus der Menge heraus.
Ihr Kommunikator piepste und riss sie aus ihrer Erstarrung.
Eine Nachricht vom Krankenhaus, in dem ihr Mann lag.

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