Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

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Die Beichte - Günter - WASSERZEICHEN

Unwoke im Beichtstuhl

„Vater, ich habe gesündigt!“.

„Du unwoker Knilch! Hast du nicht das letzte Dekret der Papstperson gelesen? Das heißt jetzt geweihte Priestperson mit Segnungshintergrund!“.

„Geweih?“, stotterte Paul, nervös auf dem Beichtschemel rutschend.
„Zur Sühne betest du für deine Unwoke-Sünden jetzt 20 Mal das Gebet, das unser ähhh unsere Anführerperson Jesus Christus uns zu beten gelehrt hat. Dann versuchen wir es noch einmal.“, drang die wütende Falsettstimme der Priestperson durch das Beichtgitter.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Freitag der dreizehnte - Günter WASSERZEICHEN

Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!

Es war kein Tag wie jeder andere in Parallelwelt 135135 hoch 1355.
Der Schnatterwecker hatte Bob an diesem Tag schon eine Stunde früher geweckt als an einem üblichen Arbeitstag. Doch Bob wollte und musste vorbereitet sein. Mit Schaudern stellte er sich vor, an diesem Tag in einer Wohnung mit Frau und Kindern aufwachen zu müssen.
So war er wenigstens in seiner Wohnung sicher und musste erst mit dem Öffnen der Wohnungstüre auf der Hut sein. Während er vor dem Badezimmerspiegel stand und Zähne putzte, ging er noch einmal seinen Schlachtplan durch.
Er durfte nichts dem Zufall überlassen, denn Halloween und der Trachtentag waren nichts gegen den heutigen Tag, der in diesem Jahr nur einmal stattfand. Alle Streiche, die sich normalerweise auf zwei oder drei Tage im Jahr verteilten, konzentrierten sich in diesem Jahr auf genau diesen einen Tag.
Bob spülte seinen Mund, spuckte aus und sah sich im Spiegel an.
Zahlte es sich aus, die Haare zu kämmen? Egal, er wollte wenigstens adrett und mit Stil die Wohnung verlassen, alles andere würde sich dann zeigen.
Bob nahm die Bürste in die Hand. Das Licht flackerte und ging aus.

„Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“, drang eine lachende Stimme aus dem Luftschacht.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Aus einem Buch einen Satz oder ein Wort Günter WASSERZEICHEN

Die Akte von X

Der Untersuchungsraum war lang, gefliest und mit Leuchtstoffröhren beleuchtet.
In der Mitte standen fünf Untersuchungstische, auf denen Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Hautfarbe lagen.

TaPeh gurgelte leise, was bei Bewohnern des Planeten MuRaw einem menschlichen Seufzer entsprach. Schon wieder hatte sie beim Mu-Ka-Tah verloren und musste deswegen diesen sinnlosen „Menschen-Begutachtungs-Dienst“ übernehmen. Mit dem festen Vorsatz, das nächste Mal den linken Tentakel zu versuchen, wechselte sie in die traditionelle Gestalt eines grünen Männchens.
Niemand kannte mehr den Ursprung dieses Rituals, aber ihre Vorgesetzten bestanden auch nach 234 Jahren auf der peniblen Einhaltung des Ablaufes.

„Reiß dich zusammen!“, dachte TaPeh, „und konzentrier dich, sonst blüht dir noch Latrinendienst!“.
Sie saugte tief Luft durch die Kiemen an ihrem Rücken und stakste langsam vorwärts. Die Menschen verfolgten sie mit ängstlichen Blicken. TaPeh schüttelte sich vor Ekel, wodurch die Menschen ihre Augen noch stärker aufrissen.
Selbst nach so vielen Zyklen konnte TaPeh den Anblick dieser weißen Bälle kaum ertragen. Sie taumelte zwischen den Tischen herum und versuchte, ihren Blick von den menschlichen Körpern abzuwenden.
Doch vergebens.

Ihr Blick fiel auf die winzigen Finger des kleinen Kindes.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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2024 07 31 - Konrad - Günter

Konrad und Mathilde

Konrad, das Chamäleon, sonnte sich in der warmen Abendsonne. Das ohrenbetäubende Zirpen der unzähligen Insekten versprach ein reichliches Abendmahl.
Ein schrilles Kreischen drang aus dem undurchdringlichen Dickicht des Dschungels.
Plötzlich Stille.
Konrad ließ seine Augen in alle Richtungen kreisen und verfärbte sich vom Altrosa des Sonnenunterganges in das Grünbraun der Ranken, in denen er saß.
Ein Husten drang aus dem Dickicht.
Dann ein Grunzen.
Dann stiebte Mathilde, die Warzenschweindame, aus dem Dickicht, umgeben von einer schwarzen Wolke von Insekten.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Maja - Wasserzeichen

Maja: Eine Episode aus dem Leben einer Forschungsbiene

„Majaa, Majaaaa!“

Wie dieses Herumgeschreie nervte!
Als sie noch Kinder waren, war das ja noch niedlich gewesen. Aber wer konnte damals ahnen, dass er durch seine Kombination aus Faulheit und Niedlichkeit jetzt genau ihr an der Backe kleben würde.

„Majaaaa, Majaaaaaa!“, hörte sie ihn noch lauter rufen.
„Jahaa, Willi, ich komme schon!“, summte sie genervt zurück.
„Sein Mund hatte immer schon am besten funktioniert“, dachte sie. „Kein Wunder, dass er jetzt zu dick zum Krabbeln ist.“

Maja seufzte, legte den Entwurf für den Forschungsbericht beiseite und krabbelte aus ihrer Forschungswabe in Richtung Großraumwabe. Dafür hatte sie nicht fünf Bienenjahre studiert, das Lebensverlängerungselexier entdeckt, den Propolis-Preis dafür bekommen, nur um Kindermädchen für diese alterssichtige Drohne zu spielen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Wenn die Hölle zufriert Günter WASSERZEICHEN

Wenn die Hölle zufriert

„Ach, wie damals in München am Riemer See!“, rief Adolf Hitler, während er auf dem zugefrorenen Styx rückwärts zu einem doppelten Rittberger ansetzte.
Er hatte aber seine Rechnung ohne Josef Stalin gemacht, der – in Gedenken an Stalingrad – eine Rolle Stacheldraht in Hitlers Absprungzone warf.

Und natürlich im Auftrag Luzifers, der – in einen Lammfellmantel gehüllt – grinsend zusah. Der Styx war seine Bühne – und die beiden Diktatoren seine Lieblingsopfer.

Stalins Geruchssinn hätte ihn warnen sollen, doch Luzifer hatte diesen blockiert. So bemerkte Stalin nicht, dass die asiatische Allianz auf das Eis um ihn herum gepinkelt hatte.

„Ho, ho, ho“, lachte Josef Stalin, während Adolf Hitler fluchend in Stacheldraht gehüllt über den Styx rollte.
„Hi, hi, hi“, kicherte die Allianz im Chor, während Josef Stalin mit einem
„Was zur Hölle!“, in den eisigen Fluten seiner Wolga-Erinnerung versank.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Trude Günter Wasserzeichen

Trude, die Zombietaube

„Guruu, Gehirn, Guruu!“, krächzte Trude, die Zombietaube.
Sie saß am Sims einer Mansardenwohnung gegenüber dem Stephansdom.
Konzentriert schärfte sie ihren Schnabel an den bereits glattpolierten Stäben des Dornengitters.

Der schwarze Schimmel auf ihrem vormals blau-grauen Gefieder verschluckte größtenteils das Licht, das vom Fernseher der Wohnung hinter ihr über sie hinwegflackerte.

Ein milchiges Auge fixierte Menschen, die im abendlichen Halbdunkel weit unter ihr – scheinbar fröhlich – über den Stephansplatz torkelten.
Das andere Auge, das bereits ein wenig aus seinem Sockel hing, versuchte die Schärfe des Schnabels einzuschätzen

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Gemeinsamkeiten Günter Wasserzeichen

Gemeinsamkeiten – Ein Einzeller Märchen

Hansi, das Pantoffeltierchen, schwebte in einem Bällebad aus Wassermolekülen.
Stolz strich er mit den Flimmerhärchen über die Tochterzelle neben sich.

Am Tag zuvor hatte sich Hansi an einem Schwarm von Cyanobakterien gelabt. Weil sein Bauch so gefüllt war, bekam er Lust, sich zu teilen.

Gedacht, getan – und schon waren sie zu zweit.

„Kannst du dich noch erinnern, damals, als ich selbst noch eine frisch geteilte Tochterzelle war?“, flimmerte Hansi.
„Ja klar, du Doofie, ich bin ja ein Klon von dir“, flimmerte Flo zurück. „Meinst du, als du vor Angst quietschend vor der mickrigen Amöbe geflohen bist?“
„Diese Jugend von heute! Bei der Teilung muss bei dir wohl was mutiert sein, wenn du schon dement bist – wo soll das noch hinführen?“
„Mutiert? Das nimmst du zurück! Und wenn, dann sind deine Gene schuld!“
„Selber schuld, du Teilungsopfer!“
„Selber Opfer, du unbestimmtes Elternteil!“

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Ich lebe meinen Traum Günter - WASSERZEICHEN

Das Licht der verlorenen Sprache

Ein angenehmer Geruch nach Pergament und altem, gegerbtem Leder umgab mich. In meiner Insel aus Licht schwand der Rest des dunklen Raumes wie in der Schwärze des materiefreien Weltraums zwischen zwei Galaxien.

Das starre Pergamentblatt knarrte leise beim Umblättern. Wie Fossilien tauchten die griechischen Buchstaben auf der Seite des antiken Buches auf. Die Stille der nächtlichen – oder schon morgendlichen? – Stunde verstärkte nur meine Aufregung.

Nach zwei Jahren der Recherche und detektivischer Suche hatte ich endlich das verschollen geglaubte Manuskript vor mir. Doch es waren nicht die griechischen Pergamentseiten aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr., die mich interessierten, sondern der Leineneinband des Buches, der die erhoffte Sensation barg.

Vorsichtig strich ich mit weißen Handschuhen über den antiken Schatz.
Ich stellte mir vor, wie der griechische Gelehrte einst die für ihn uninteressanten Seiten mit unbekannter Schrift aus dem Kodex trennte. Vielleicht war es ein Familienerbstück aus grauer Vorzeit, aus einer Vergangenheit, die für ihn längst verblasst war.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Die Enthauptung

Einmal blinzeln

Grelle Blitze aus Licht folgten auf gnadenvolle Phasen der Bewusstlosigkeit.
Lautlos schrie Jorges Körper; seine Stimme war längst verstummt. Gepresste Stöße aus Luft versuchten in seine gequetschte Lunge vorzudringen. Die Schulterblätter seiner ausgekugelten Arme, die am groben Hanfseil von der Decke hingen, ließen kaum Raum für Sauerstoff.
Aber nur fast.

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