Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Schlagwort: Satire Seite 2 von 4

Nahaufnahme einer Füllfederhalter-Spitze aus Metall mit Tinte.

Feder im siebenten Kreis

Ich zucke innerlich zusammen, als ich kratzend über das Blatt Papier geschoben werde.
„Jetzt werde ich sicher gleich wieder geschüttelt“, denke ich. Und schon passiert es.

„Nachfüllen, du Depp!“, schreie ich tonlos. Aber nein, so wie immer gleite ich nur kurz elegant über das Papier, dann: kratz. Und schüttel. Und wieder kratz.

Dann nicht normal, sondern frustriert geschüttelt.
Dann ekelhaft: abgeschleckt.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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(Oster) Hase Günter - WASSERZEICHEN

Clash of Kommerz

In einem Supermarkt, nachts um 00:43 Uhr.
Ein Neonlicht in Reihe 3 flackert.
Sonst gedämpftes Licht, nur die Notausgangsschilder leuchten in grünem Grell.
Ähh, grellem Grün.

„Servas Ostahos!“
„Fiep!“
„Hehe, darwischt!“
„Musst du mich so erschrecken, du alter Sack!“
„Bin net, hob oba.“
„Hää?“

Weihnachtsmann deutet auf seinen speckigen, prallgefüllten Sack.

„Na, i hob an, bin oba kana, ho, ho, ho!“
„Das endgültige Urteil darüber steht noch nicht fest.“
„Owa wos mochstn du do? Zfrua ausm Wintaschlof aufgwocht?“
„Also ich bin regulär im Dienst, bei dir ist’s wohl senile Bettflucht!“
„Pfui, Altersdiskriminierung hätt i da net zuatraut.“
„Ha, Altersdiskriminierung, dass ich nicht lache, mich gibt’s schon seit der Erfindung der Spiritualität!“
„Des hättst gean!“
„Aber sicher!“
„Na sicha net!“

Schokoosterhasen und Schokonikoläuse prallen auf die Kontrahenten.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Schatten- Günter-Titelbild

Tod’s Schatten – und nicht „Todesschatten“ – und auch nicht „Schatten des Todes“


Episode 1

 
Seit Anbeginn der Zeit gab es für Tod nur eine Aufgabe: bei der verstorbenen Person (oder Tier oder sonstigem Lebewesen, das Gott in seiner bürokratischen Allwissenheit als intelligent eingestuft hatte, nur um Tods Leben schwer zu machen) in angemessener kultureller Aufmachung zu erscheinen.
Tods Kleiderschrank war über die Jahrmillionen überdimensional angewachsen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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De Trangler

De Trangler

„Servas, Ernstl!“
„Servas, Gustl, oide Haut!“
„Huck di hea, da Nazl kummt heit net.“
„Wos is mit dem, hot a scho wida Hausarrest von seiner Oidn ausgfasst?“
„Ha, ha, na sche warats, hots eam auftutelt in da Hockn.“
„Wos hot a denn gmocht, des Potschal??“
„Wos deafsn sei fia di, Gustl, des Übliche?“
„Servas Mizzl, heit nua an Pfiff fia mi.“
„Wo is los Gustl, bist kronk, miss ma uns Sorgn mochn?“
„Haha, na is nua Spass, wann i amoi nur an Pfiff sauf kennt, mi noch Steihof fian!“
„A so a Pleampl, oiso a Kriagl fian lustign Hean.“
„No sicha, mei Bia is jo net deppat, ha, ha.“
„No, Gustl, heit wiada an Klaun gfriastickt?“
„Na, oba a kloane Geburtstogsfeia in da Budn. A poa Sekt mit Oblsta zum Fuaglian.“
„Do host a Masn, bei mia sans olle trukn, die Chefs, feian nur mit Opflsoft gschpritzt.“
„De gschpritztn Piefke san a boid iberoi.“

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Aber - Michaela - WASSERZEICHEN

Das Wörtchen ABER

Sie: Würdest du gerne mit mir shoppen gehen?
 
Er: Nein!
 
Sie: Aber bitte…
 
Er: Ich will aber nicht!
 
Sie: Aber geh…
 
Er: Herrgott, nein!
 
Sie: Aber wenn ich dich lieb darum bitte?
 
Er: Glaub mir, nein!
 
Sie: Aber, das gibt es doch nicht….
 
Er: Aber sicher doch!
 
Sie: Du bist gemein!
 
Er: Aber nein!
 
Sie: Ich stell dir jetzt die Frage nochmal, damit du sie richtig beantworten kannst?

Schularbeit - Günter - Wasserzeichen

Schularbeit

„Wenn und Aber nicht bei Haber! Genügend!“, sagt Frau Professor Haber kopfschüttelnd, als sie das Schularbeitsheft mit dem roten Klarsichteinband auf meinen Tisch fallen lässt.

„Wenn und aber nicht bei Haber.“, äffe ich sie leise nach, während ich das Heft seufzend aufklappe. Nur blöd, dass sie uns während des gesamten Schuljahres keine sinnvollen Alternativen für ihre Vorgabe geliefert hatte.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Geh schleich di

Geh schleich di

 
Küss die Hand schöne Frau, ihre Augen sind so blau
Geh schleich di!
 
Heil unserem Volkskanzler
Geh schleich di!
 
Rosen sind rot, Veilchen sind blau
Geh schleich di!
 
Wir sind alle nur gechippt, oh, oh, oh, oh
Geh schleich di!
 
Frauen sind die besseren Männer
Geh schleich di!
 
Mei Bier is net deppat!
Geh schleich di!
 
Die Wirtschaft schafft die Arbeit
Geh schleich di!
 
Wennst heiratest wird alles wieder gut
Geh schleich di!
 
 

Self service

Self service

Peter stand vor dem umgebauten Kassenbereich des Billa Plus in der Reinprechtsdorfer Straße.
„Neueröffnungsrabatt -30% auf alle Produkte im SB-Service! Nur in unserer neueröffneten Filiale in der Reinprechtsdorfer Straße! In Kooperation mit unserem Service-Partner Finanz-Online!“, schrie die Werbung aus dem bunten Jö-Flyer heraus. Darunter einige Zeilen in Fliegenschissschrift.
„Das übliche wahrscheinlich, nix auf Angebote, clever etc. Eigenmarke Schas.“, dachte Peter angewidert. Deswegen gönnte er sich ausnahmsweise ein veganes Fungi Pad ohne 25% Pickerl. Denn die zusätzlichen 5% wollte er Rewe definitiv nicht schenken.

„Hab ja nix zu verschenken…“, dachte Peter und ließ seinen Blick über die Bezahl-Optionen im Kassabereich schweifen.
Nur noch eine Kassa, die theoretisch von einer Dienstperson besetzt werden könnte, die aber natürlich unbesetzt war, gekennzeichnet durch ein überdimensioniertes, rot beleuchtetes Schild mit der Nummer „1“. Fast ganz verdeckt durch den riesigen Aufsteller mit der blöden Fresse vom Kaiser mit der Aufschrift „Heute darfst du mein Seyffenstein sein!“.

Alle anderen Kassen waren zu SB-Einzelkassen umgewandelt worden, begrenzt von getönten Plexiglastüren, die automatisch und lautlos hinter den Kunden zuklappten.
Peter versuchte die Fliegenschissschrift auf dem Flyer zu identifizieren. Da er aber zu eitel war, seine Lesebrille aus dem Rucksack zu holen, zuckte er nur mit den Schultern und machte sich auf den Weg zur kürzesten Schlange vor den SB-Kassen.
Nur eine junge Frau vor ihm, mit dem üblichen Bobo-Einkauf. Tofu, Smoothie, Kohlrabi („Brrr“) und veganer Speck. Die Türe öffnete sich und die junge Frau trat mit dem Einkaufskorb in den Kassenbereich.

Peter konnte kaum etwas erkennen, außer dass der Bereich von grellen Neonröhren bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet wurde. Ein letzter, flüchtiger, unsicherer Blick der jungen Frau und schon schlossen sich die Türen.
Eine Minute verging. Dann war dumpfes Klopfen hinter der SB-Kassa-Türe zu hören. Peter versuchte, irgendetwas durch die getönten Scheiben auszumachen, sah aber nur undeutliche Schemen.
Minuten vergingen. Ein kurzes, schrilles Läuten. Dumpfes Surren war zu hören, wie von einer elektrischen Entladung. Schleifgeräusche.
Peter sah sich um. Schien niemanden zu stören. Alle blickten normal gefrustet in ihrer jeweiligen Warteschlange nach vorne.

Mit einem Zischen öffnete sich die Türe.
Die junge Frau war nicht mehr zu sehen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Die Beichte - Günter - WASSERZEICHEN

Unwoke im Beichtstuhl

„Vater, ich habe gesündigt!“.

„Du unwoker Knilch! Hast du nicht das letzte Dekret der Papstperson gelesen? Das heißt jetzt geweihte Priestperson mit Segnungshintergrund!“.

„Geweih?“, stotterte Paul, nervös auf dem Beichtschemel rutschend.
„Zur Sühne betest du für deine Unwoke-Sünden jetzt 20 Mal das Gebet, das unser ähhh unsere Anführerperson Jesus Christus uns zu beten gelehrt hat. Dann versuchen wir es noch einmal.“, drang die wütende Falsettstimme der Priestperson durch das Beichtgitter.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Freitag der dreizehnte - Günter WASSERZEICHEN

Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!

Es war kein Tag wie jeder andere in Parallelwelt 135135 hoch 1355.
Der Schnatterwecker hatte Bob an diesem Tag schon eine Stunde früher geweckt als an einem üblichen Arbeitstag. Doch Bob wollte und musste vorbereitet sein. Mit Schaudern stellte er sich vor, an diesem Tag in einer Wohnung mit Frau und Kindern aufwachen zu müssen.
So war er wenigstens in seiner Wohnung sicher und musste erst mit dem Öffnen der Wohnungstüre auf der Hut sein. Während er vor dem Badezimmerspiegel stand und Zähne putzte, ging er noch einmal seinen Schlachtplan durch.
Er durfte nichts dem Zufall überlassen, denn Halloween und der Trachtentag waren nichts gegen den heutigen Tag, der in diesem Jahr nur einmal stattfand. Alle Streiche, die sich normalerweise auf zwei oder drei Tage im Jahr verteilten, konzentrierten sich in diesem Jahr auf genau diesen einen Tag.
Bob spülte seinen Mund, spuckte aus und sah sich im Spiegel an.
Zahlte es sich aus, die Haare zu kämmen? Egal, er wollte wenigstens adrett und mit Stil die Wohnung verlassen, alles andere würde sich dann zeigen.
Bob nahm die Bürste in die Hand. Das Licht flackerte und ging aus.

„Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“, drang eine lachende Stimme aus dem Luftschacht.

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