Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Schlagwort: Märchen Seite 1 von 3

Illustration einer märchenhaften Welt mit wachsenden Häusern und riesigen schnurrenden Katzen.

Wo die Katzenriesen schnurren

Es war einmal in einem fernen Land, in dem Häuser aus dem Boden wuchsen wie Pilze.
Das war sehr praktisch für die Menschen, die dort wohnten – hatte aber auch einen Nachteil.
 
Denn wenn die Häuser groß wurden und in allen Farben schillerten, begannen sie nach auch nach Minze zu duften – eine köstliche Leckerei für die Katzenriesen, die herangetatzt kamen und sie genüsslich verspeisten.
 
Die Menschen mussten sich dennoch keine Sorgen machen, mitverspeist zu werden, denn die hungrigen Katzen kündigten sich schon von Weitem mit einem erdbebenähnlichen Schnurren an.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

Eine Schafherde mit mehreren Schafen, die auf einer grünen Wiese grasen.

Abwesenheit

Es war Herbst geworden in der Prärie.

Die Tipis des kleinen indigenen Volkes waren an diesem dunklen Abend leer – bis auf eines.

Little Fox ging den Weg zum großen Zelt hinauf. Beim Betreten fiel sein Blick zuerst auf das Feuer, das mittig hinter der niedrigen Steinmauer brannte. Langsam fanden die Schatten der Gesichter durch den Rauch den Weg in seine Augenwinkel. Er ließ seinen Blick im Kreis wandern. Alle waren da. Der Stammesrat saß nah am Feuer, und hinter ihnen der Rest des Clans. Der Häuptling trug eine Holzmaske, verbunden mit einem riesigen, bunten Kopfschmuck.

„Irgendwann trage ich auch diese Maske“, dachte Little Fox und setzte sich so nah er konnte hinter ein Mitglied des Stammesrates.

Häuptling Standing Rock hob die Augenbraue, als Little Fox das Ritual störte, machte aber unbeirrt weiter. Langsamen Schrittes ging er im Kreis, das Buch der Vorfahren hochhaltend, und las wortgewaltig daraus vor.

„Die Zeit ist gekommen, es ist der Monat der fallenden Blätter. Wie ihr alle wisst, bedeutet das, dass die Schafe geschlachtet werden müssen, damit wir Fleisch und Felle für den Winter haben.“

Iron Buffalo, der Schamane des Stammes, schüttelte wissend mit dem Säckchen und unterbrach damit die Stille.

„Wie jedes Jahr werden wir auch heute wieder auslosen, wem diese hohe Verantwortung zuteilwerden wird“, sprach der Häuptling weiter.
Jeder wusste, was sich in dem Säckchen befand: Knochen, Steine, Muscheln und kleine Holzstäbchen. Ein Stück des Inhalts wurde jedes Jahr aufs Neue rot eingefärbt, und wer dieses Teil zog, musste die Schafe töten.
So begannen sie reihum zu ziehen. Niemand zeigte, was er hatte – das war Brauch. Erst wenn alle gezogen hatten, würden sie gleichzeitig die Hände öffnen.

Nach einem lauten Schrei von Häuptling Standing Rock öffneten alle gleichzeitig die Hände.
Little Fox, der nicht daran glaubte, dass er den roten Teil ziehen würde, streckte seine Hand siegessicher nach vorne. Was er sah, gefiel ihm gar nicht. Ein Raunen, gefolgt von leisem Getuschel, ging durch das Zelt. Er hatte einen roten Knochen in der Hand – und so war es besiegelt.
Es gab keinen Ausweg für ihn. Er wollte das nicht tun. Er war doch erst dreizehn Jahre alt und hatte keine Erfahrung. Wieso musste es ausgerechnet ihn treffen?

Und so machte er sich widerstrebend auf den Weg ans Ende der Siedlung zur Scheune, wo die Schafe gehalten wurden. Um es hinauszuzögern, ging er langsam und trödelte herum.
Bei der Scheune angekommen, guckte er durch ein kleines Loch in der Wand. Was er sah, war … nichts. Es war stockdunkel. Das kleine Feuer, das eigentlich immer brannte und Licht brachte, war erloschen.
Darüber freute er sich sehr, musste er doch nochmals zurück zum großen Zelt und eine Fackel holen. Vielleicht fiel ihm unterwegs noch eine Ausrede ein.

Im Zelt starrten ihn alle so an, dass er eilig zurückging. Er erklärte, er brauche eine Fackel. Eine Ausrede war ihm nicht eingefallen, und so machte er sich wieder auf den Weg.
Sein Herz pochte bis zum Hals, die Angst wuchs. Er blieb stehen, sprach sich Mut zu, atmete tief ein, öffnete mit zitternder Hand das Tor – und sah … wieder nichts.

Der Stall war leer, kein einziges Schaf war da.
Er ging durch den Stall, leuchtete in jede Ecke. Kein Schaf weit und breit.

Little Fox fragte sich, wo sie wohl alle hingekommen waren.
Dann, in der letzten Ecke, wurde klar, warum: Zwei morsche Planken waren abgebrochen, und es klaffte ein Loch – gerade groß genug, dass die Schafe durchschlüpfen konnten. Sie waren längst über alle Berge.

Tja, was soll ich euch sagen: Es wurde ein seeeehr langer und seeeeehr kalter Winter für das kleine Volk. 
 
 
 

Silhouette einer Frau in einem langen Kleid vor einer alten Ruine bei Sonnenuntergang.

Rapunzels Gewerkschaftslaken

„Sei immer vorsichtig mit dem, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen!“, hatte meine Großmutter immer wieder gesagt.
Aber jung und dumm, wie ich war, hatte ich natürlich nicht auf sie gehört.

Ich träumte davon, ein Schlossfräulein zu sein, mit Zofen und Dienern und einem Prinzen, der mich anbetete. Und da war diese verfallene Schlossruine, in der unsere Clique am Wochenende immer abhing.

Natürlich war meistens auch Alkohol im Spiel.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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2024 07 31 - Konrad - Günter

Konrad und Mathilde

Konrad, das Chamäleon, sonnte sich in der warmen Abendsonne. Das ohrenbetäubende Zirpen der unzähligen Insekten versprach ein reichliches Abendmahl.
Ein schrilles Kreischen drang aus dem undurchdringlichen Dickicht des Dschungels.
Plötzlich Stille.
Konrad ließ seine Augen in alle Richtungen kreisen und verfärbte sich vom Altrosa des Sonnenunterganges in das Grünbraun der Ranken, in denen er saß.
Ein Husten drang aus dem Dickicht.
Dann ein Grunzen.
Dann stiebte Mathilde, die Warzenschweindame, aus dem Dickicht, umgeben von einer schwarzen Wolke von Insekten.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Maja - Wasserzeichen

Maja: Eine Episode aus dem Leben einer Forschungsbiene

„Majaa, Majaaaa!“

Wie dieses Herumgeschreie nervte!
Als sie noch Kinder waren, war das ja noch niedlich gewesen. Aber wer konnte damals ahnen, dass er durch seine Kombination aus Faulheit und Niedlichkeit jetzt genau ihr an der Backe kleben würde.

„Majaaaa, Majaaaaaa!“, hörte sie ihn noch lauter rufen.
„Jahaa, Willi, ich komme schon!“, summte sie genervt zurück.
„Sein Mund hatte immer schon am besten funktioniert“, dachte sie. „Kein Wunder, dass er jetzt zu dick zum Krabbeln ist.“

Maja seufzte, legte den Entwurf für den Forschungsbericht beiseite und krabbelte aus ihrer Forschungswabe in Richtung Großraumwabe. Dafür hatte sie nicht fünf Bienenjahre studiert, das Lebensverlängerungselexier entdeckt, den Propolis-Preis dafür bekommen, nur um Kindermädchen für diese alterssichtige Drohne zu spielen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Trude Günter Wasserzeichen

Trude, die Zombietaube

„Guruu, Gehirn, Guruu!“, krächzte Trude, die Zombietaube.
Sie saß am Sims einer Mansardenwohnung gegenüber dem Stephansdom.
Konzentriert schärfte sie ihren Schnabel an den bereits glattpolierten Stäben des Dornengitters.

Der schwarze Schimmel auf ihrem vormals blau-grauen Gefieder verschluckte größtenteils das Licht, das vom Fernseher der Wohnung hinter ihr über sie hinwegflackerte.

Ein milchiges Auge fixierte Menschen, die im abendlichen Halbdunkel weit unter ihr – scheinbar fröhlich – über den Stephansplatz torkelten.
Das andere Auge, das bereits ein wenig aus seinem Sockel hing, versuchte die Schärfe des Schnabels einzuschätzen

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Gemeinsamkeiten Günter Wasserzeichen

Gemeinsamkeiten – Ein Einzeller Märchen

Hansi, das Pantoffeltierchen, schwebte in einem Bällebad aus Wassermolekülen.
Stolz strich er mit den Flimmerhärchen über die Tochterzelle neben sich.

Am Tag zuvor hatte sich Hansi an einem Schwarm von Cyanobakterien gelabt. Weil sein Bauch so gefüllt war, bekam er Lust, sich zu teilen.

Gedacht, getan – und schon waren sie zu zweit.

„Kannst du dich noch erinnern, damals, als ich selbst noch eine frisch geteilte Tochterzelle war?“, flimmerte Hansi.
„Ja klar, du Doofie, ich bin ja ein Klon von dir“, flimmerte Flo zurück. „Meinst du, als du vor Angst quietschend vor der mickrigen Amöbe geflohen bist?“
„Diese Jugend von heute! Bei der Teilung muss bei dir wohl was mutiert sein, wenn du schon dement bist – wo soll das noch hinführen?“
„Mutiert? Das nimmst du zurück! Und wenn, dann sind deine Gene schuld!“
„Selber schuld, du Teilungsopfer!“
„Selber Opfer, du unbestimmtes Elternteil!“

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Traumjob

Grisu und der Chihuahua

„Ich werde Feuerwehrmann!“

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Mit anderen Augen

Volkan und der Mausgeschmack

„Maus, immer nur Maus!“, dachte Volkan frustriert.
„Schwarze Maus mit Mausgeschmack, braune Maus mit Mausgeschmack. Hie und da auch eine weiße Maus, aber immer mit Mausgeschmack. Ich will mal was ohne Mausgeschmack!“, dachte Volkan, während er über dem scheinbar endlosen Kürbisfeld kreiste.

Da bewegte sich etwas im Feld. Volkans scharfe Augen fokussierten sich auf den Ort dieser Bewegung. Etwas Längliches wand sich zwischen den Kürbissen voran.
„Keine Maus?“, dachte Volkan. „Keine Maus!“

Ohne viel nachzudenken stürzte er sich aus der Höhe herab und packte das sich windende Tier mit seinen scharfen Krallen. Volkan betrachtete das sich immer schwächer windende Tier genauer.
Definitiv keine Maus.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Genre

Inspektor Falke und der Karottenfall

„Das war ich nicht, niemals, Herr Inspektor!“, lispelte das Kaninchen, das mit einer Pfote am Verhörtisch festgekettet war.

Ich wandte meinen stechenden Falkenblick an, und Viktor, der Karnickel, versuchte sich in seinen eigenen Pelz zu verkriechen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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