Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Schlagwort: Humor Seite 1 von 5

Sissy – ein Dachziegel mit Ehrgeiz

„Boah, das war heiß. Aber deswegen musst du mich nicht so fest mit deiner Kneifzange anpacken, du Knilch!“
Elisabeth, frisch gebrannter Dachziegel aus Keramik, war unheimlich stolz auf ihren zukünftigen Beruf.
Sie würde in der Sonne strahlen, während ihre Ziegel-Vettern nur in einer anonymen Wand unter Verputz verschwinden würden.
Elisabeth knackte leise, während sie in die Abkühlkammer geschoben wurde.
„Oh, wie schön war meine Geburt gewesen“, schwärmte sie in der dunklen Kammer, „Die Sonne schien mir auf den Bauch und das Schrumpfen tat gar nicht weh“.
Sie versuchte sich vorzustellen, wie ihr neues Kleid aussah.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Illustration eines nervösen Tiefsee-Oktopus mit Seegras, Schleim und Tintenschwall – Titelbild zur Miniatur „Seegras, Schleim und Deadline“.

Seegras, Schleim und Deadline

Tau streckte sich und schlug verschlafen mit einem Tentakel auf den Schrillfisch, der über ihm schwamm.
Der Schrillfisch plusterte sich indigniert auf und schwamm weiter zum nächsten morgendlichen Weckopfer.

Tau wickelte sich aus seiner Tangdecke und streckte seine Tentakel.
Sein Blick fiel auf die Knallfischuhr.
„Dieser verdammte Schrillfisch hat mich schon wieder zu spät geweckt!“, gurgelte er panisch.
Jetzt blieb ihm nur noch eine Gravitationseinheit Zeit bis zum Start seiner Präsentation!

Viele Mondgravitationen lang hatte er dafür gelernt, Lernschwämme gewälzt und Anemonen programmiert.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Ein Schild, das den Zutritt zur Baustelle verbietet und auf die Haftung der Eltern hinweist.

Das Pronomen

Jaqueline, Volksschullehrerin aus Leidenschaft, war – wie an jedem Schultag – auf dem Weg zur Arbeit. Gedankenverloren folgte sie den Betonlabyrinthwegen durch die Kabelwerksiedlung. Der Baustellenlärm an der U-Bahnstation Tscherttegasse riss sie wieder in die Gegenwart zurück. Sie ging am Pflegeheim mit Blick auf den Altmannsdorfer Friedhof vorbei, über die Brücke zum Eingang der Station. Ein Bauarbeiter hatte gerade ein Schild an einer Baustellentür angebracht und schlurfte langsam zurück zu seinem Arbeitsplatz. Jaquelines Blick richtete sich auf das Schild und schwenkte weiter zur Treppe. Plötzlich schoss ihr Blick wieder zurück. Was hatte sie da gelesen? Das konnte nicht sein. Forsch schritt sie zu der Tür und betrachtete das Schild genau. Sie schob ihre Brille zurecht und schüttelte enttäuscht den Kopf. Da sah sie, dass der Bauarbeiter, der das Schild montiert hatte, noch im Eingangsbereich stand und auf sein Handy starrte.

Jaqueline konnte das nicht auf sich beruhen lassen – sie hatte einen Bildungsauftrag!

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Ein Lehrer präsentiert eine Abwesenheitsliste mit dem Hinweis 'Einer abwesend' vor einer Gruppe von Schülern.

Abwesenheitsliste der Zukunft

„Huber?“
„Abwesend!“
„Pospischil?“
„Abwesend!“
„Schaden?“
„Hihi“, kicherte irgendein Depp hinter mir.
„Anwesend!“

Schockierte Stille.

„Entschuldigung?“
„Kein Problem, Herr Fessor.“

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Senioren, die auf Fahrradergometern in einem Raum mit Fenstern trainieren.

Glücksmomente aus Stahl

„Tretet, ihr faulen Hündinnen!“, schrie Energie-Drillinstructorin Azra.
Heute musste sie kein Binnen-I verwenden, weil nur Frauen in ihrer Gruppe waren. Aber sie war grundsätzlich keine diskriminierende Person, denn sie verachtete einfach alle Menschen gleichermaßen.

Wenn sie etwas im Leben mochte, dann war es ihre Arbeit in der Glücksmomente-Pensionistenfabrik: geregelte Arbeitszeiten, klare Hierarchien, altes, schwaches, aber resigniertes Arbeitspersonal.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Silhouette einer Frau in einem langen Kleid vor einer alten Ruine bei Sonnenuntergang.

Rapunzels Gewerkschaftslaken

„Sei immer vorsichtig mit dem, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen!“, hatte meine Großmutter immer wieder gesagt.
Aber jung und dumm, wie ich war, hatte ich natürlich nicht auf sie gehört.

Ich träumte davon, ein Schlossfräulein zu sein, mit Zofen und Dienern und einem Prinzen, der mich anbetete. Und da war diese verfallene Schlossruine, in der unsere Clique am Wochenende immer abhing.

Natürlich war meistens auch Alkohol im Spiel.

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Eine Achterbahn mit Fahrgästen, die über einen Freizeitpark mit einem bunten Pavillon und einem Pool fährt.

Kater im Prater

Ich sitze auf einer Parkbank mitten im Würstelprater. Keine Ahnung, wie ich hier gelandet bin.

Es ist früh, aber die Sonne reflektiert schon viel zu grell an den Glasflächen.
Ich kneife die Augen zusammen, doch es hilft nicht gegen das Gekreische der Fahrgäste in der Achterbahn hinter mir.

Dröhnende Kopfschmerzen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Bunte Illustration eines Gehirns mit Brille, das einen Sonnenblitz hält, umgeben von Wolken und Sternen.

Perfekter Urlaub?

Perfekter Urlaub?

Schon der Gedanke daran, dass ein Urlaub perfekt werden soll, lässt mir Stresshormone durch den Körper schießen. Woran soll ich diese Perfektion messen?

100% Spaß von wie vielen möglichen Punkten?

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Nahaufnahme einer Füllfederhalter-Spitze aus Metall mit Tinte.

Feder im siebenten Kreis

Ich zucke innerlich zusammen, als ich kratzend über das Blatt Papier geschoben werde.
„Jetzt werde ich sicher gleich wieder geschüttelt“, denke ich. Und schon passiert es.

„Nachfüllen, du Depp!“, schreie ich tonlos. Aber nein, so wie immer gleite ich nur kurz elegant über das Papier, dann: kratz. Und schüttel. Und wieder kratz.

Dann nicht normal, sondern frustriert geschüttelt.
Dann ekelhaft: abgeschleckt.

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(Oster) Hase Günter - WASSERZEICHEN

Clash of Kommerz

In einem Supermarkt, nachts um 00:43 Uhr.
Ein Neonlicht in Reihe 3 flackert.
Sonst gedämpftes Licht, nur die Notausgangsschilder leuchten in grünem Grell.
Ähh, grellem Grün.

„Servas Ostahos!“
„Fiep!“
„Hehe, darwischt!“
„Musst du mich so erschrecken, du alter Sack!“
„Bin net, hob oba.“
„Hää?“

Weihnachtsmann deutet auf seinen speckigen, prallgefüllten Sack.

„Na, i hob an, bin oba kana, ho, ho, ho!“
„Das endgültige Urteil darüber steht noch nicht fest.“
„Owa wos mochstn du do? Zfrua ausm Wintaschlof aufgwocht?“
„Also ich bin regulär im Dienst, bei dir ist’s wohl senile Bettflucht!“
„Pfui, Altersdiskriminierung hätt i da net zuatraut.“
„Ha, Altersdiskriminierung, dass ich nicht lache, mich gibt’s schon seit der Erfindung der Spiritualität!“
„Des hättst gean!“
„Aber sicher!“
„Na sicha net!“

Schokoosterhasen und Schokonikoläuse prallen auf die Kontrahenten.

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