Regentropfen auf meiner Haut. Also stehe ich im Regen.
Wie bin ich hier gelandet?
Ich stehe auf einer Lichtung.
Das Gras strömt einen Geruch nach Kindheit aus.
Ein Blitz.
Es kracht und der scharfe Geruch nach Ozon verdrängt den sanften Wiesenduft.
Ich habe keine Angst. Ich öffne den Mund und schmecke den mineralischen Sommerregen.
Eine Windböe fährt über die Lichtung.
Der harzige Geruch der Kiefernadeln schmeckt bitter auf der Zunge.
Meine nackten Zehen spüren Gänseblümchen und die langen Stiele des Löwenzahns.
Ein weiterer Blitz durchbricht die zähflüssige Dunkelheit.
Da, am Waldrand: Das Bild eines zarten Rehs brennt sich in meine Netzhaut.
Ich drehe mich um. Kein Donner zu hören.
Stille und der Geruch von feuchtem Waldboden bleiben zurück
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