Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Autor: Günter Schaden Seite 5 von 17

Vier Tauben fressen Körner auf einem Steinboden in einem Innenraum.

Sodbrennen im Märchenland

„Guru, Guru…“, äffte Mathilda das Gurren ihrer Schwestertauben nach.
„Immer fleißig picken, ohne Sinn und Verstand,“ dachte Mathilda.

Was hatte Aschenputtel gesagt: „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.“

„Die schlechten am Arsch, bin doch nicht blöd und fresse das verdorrte, verschimmelte Zeug. Wollte ja helfen – wegen dem Mitleid und so. Aber nach der zehnten Linse hatte ich schon Sodbrennen, da dachte ich: Na, ich picks raus – aber fressen kann sie’s ja selber, wenn’s ihr so wichtig ist.“

Pick, pick, spuck, spuck.

Angewidert sah Mathilda zu, wie ihre ausgespuckten, ekelhaften Linsen umgehend von Dora und Lina aufgepickt und verspeist wurden.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Traditionelle Almhütte mit Holzverkleidung und Fensterblumen in den Bergen.

Liebs Tagebuech, Lockdown!

Liebs Tagebuech!

Heute ist Montag, der 15. Juni 2020, und der Lockdown ist endlich vorbei! Einen ganzen Monat musste ich den herumtigernden Ziegenpeter ertragen, eingesperrt in unserer kleinen Züricher Wohnung. Immerzu jammerte er über seine Umsatzeinbußen, weil alle nur an ihr Überleben und nicht an den Kauf eines neuen Teslas dachten. Ich hatte mich um alles kümmern müssen, den Alm-Öhi und Fräulein Rottenmayer aus ihren Altersheimen loseisen und in unsere Almhütte verfrachten. Dem sturen Öhi klarmachen, dass er die Kreuzfahrtreise zu seinem 100er im April besser verschieben sollte, sonst würde er als fliegender Holländer enden.

War das ein Spaß!

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Senioren, die auf Fahrradergometern in einem Raum mit Fenstern trainieren.

Glücksmomente aus Stahl

„Tretet, ihr faulen Hündinnen!“, schrie Energie-Drillinstructorin Azra.
Heute musste sie kein Binnen-I verwenden, weil nur Frauen in ihrer Gruppe waren. Aber sie war grundsätzlich keine diskriminierende Person, denn sie verachtete einfach alle Menschen gleichermaßen.

Wenn sie etwas im Leben mochte, dann war es ihre Arbeit in der Glücksmomente-Pensionistenfabrik: geregelte Arbeitszeiten, klare Hierarchien, altes, schwaches, aber resigniertes Arbeitspersonal.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Ein klarer Glasbierkrug, leicht geschmolzen, nach vorne geneigt, auf dem Boden stehend.

Der heilige Gral

Den heiligen Gral
Such ich heut zum letzten Mal
Mit meinen 99 Jahren
Kann der Gral zur Hölle fahren
 
Gesucht jahraus jahrein
Von Köln bis nach Essen
War das Bier zum Vergessen
Verlor mein linkes Bein
 
Fand es in Dortmund wieder
Ergänzte neu die Glieder
Erhob den Kelch zum Feiern
Morgen such ich ihn in Bayern!
 
Aber auch in Bayern nicht
Kein Gral in Sicht
Kein Grund zum Feiern
Nur die Gicht sticht
 
Will ich denn ewig leben
Wenn ich den Gral jetzt find
Wenn nur die Zeit verrinnt
Doch die Glieder weiter beben
 
So lieg ich jetzt auf meiner Matte
Den Blick hinauf zum Himmel
Gedanken wie aus Watte
Im Schoß der ausgelesn’e Simmel

Silhouette einer Frau in einem langen Kleid vor einer alten Ruine bei Sonnenuntergang.

Rapunzels Gewerkschaftslaken

„Sei immer vorsichtig mit dem, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen!“, hatte meine Großmutter immer wieder gesagt.
Aber jung und dumm, wie ich war, hatte ich natürlich nicht auf sie gehört.

Ich träumte davon, ein Schlossfräulein zu sein, mit Zofen und Dienern und einem Prinzen, der mich anbetete. Und da war diese verfallene Schlossruine, in der unsere Clique am Wochenende immer abhing.

Natürlich war meistens auch Alkohol im Spiel.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Eine Achterbahn mit Fahrgästen, die über einen Freizeitpark mit einem bunten Pavillon und einem Pool fährt.

Kater im Prater

Ich sitze auf einer Parkbank mitten im Würstelprater. Keine Ahnung, wie ich hier gelandet bin.

Es ist früh, aber die Sonne reflektiert schon viel zu grell an den Glasflächen.
Ich kneife die Augen zusammen, doch es hilft nicht gegen das Gekreische der Fahrgäste in der Achterbahn hinter mir.

Dröhnende Kopfschmerzen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Ein Ritter in Rüstung fällt von einem Pferd, umgeben von verschiedenen Tieren im Wald.

Ritter

Der Ritter auf dem hohen Ross
vom Pferde seitlich runterfloss
er platschte in den Graben
es lachten laut die Raben
wer ist hier jetzt der Boss?

Bunte Illustration eines Gehirns mit Brille, das einen Sonnenblitz hält, umgeben von Wolken und Sternen.

Perfekter Urlaub?

Perfekter Urlaub?

Schon der Gedanke daran, dass ein Urlaub perfekt werden soll, lässt mir Stresshormone durch den Körper schießen. Woran soll ich diese Perfektion messen?

100% Spaß von wie vielen möglichen Punkten?

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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Nahaufnahme einer Füllfederhalter-Spitze aus Metall mit Tinte.

Feder im siebenten Kreis

Ich zucke innerlich zusammen, als ich kratzend über das Blatt Papier geschoben werde.
„Jetzt werde ich sicher gleich wieder geschüttelt“, denke ich. Und schon passiert es.

„Nachfüllen, du Depp!“, schreie ich tonlos. Aber nein, so wie immer gleite ich nur kurz elegant über das Papier, dann: kratz. Und schüttel. Und wieder kratz.

Dann nicht normal, sondern frustriert geschüttelt.
Dann ekelhaft: abgeschleckt.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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(Oster) Hase Günter - WASSERZEICHEN

Clash of Kommerz

In einem Supermarkt, nachts um 00:43 Uhr.
Ein Neonlicht in Reihe 3 flackert.
Sonst gedämpftes Licht, nur die Notausgangsschilder leuchten in grünem Grell.
Ähh, grellem Grün.

„Servas Ostahos!“
„Fiep!“
„Hehe, darwischt!“
„Musst du mich so erschrecken, du alter Sack!“
„Bin net, hob oba.“
„Hää?“

Weihnachtsmann deutet auf seinen speckigen, prallgefüllten Sack.

„Na, i hob an, bin oba kana, ho, ho, ho!“
„Das endgültige Urteil darüber steht noch nicht fest.“
„Owa wos mochstn du do? Zfrua ausm Wintaschlof aufgwocht?“
„Also ich bin regulär im Dienst, bei dir ist’s wohl senile Bettflucht!“
„Pfui, Altersdiskriminierung hätt i da net zuatraut.“
„Ha, Altersdiskriminierung, dass ich nicht lache, mich gibt’s schon seit der Erfindung der Spiritualität!“
„Des hättst gean!“
„Aber sicher!“
„Na sicha net!“

Schokoosterhasen und Schokonikoläuse prallen auf die Kontrahenten.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

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