Geschichten, Miniaturen, Thriller & Lyrik – von Michaela und Günter

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Autor: Günter Schaden Seite 2 von 17

Illustration eines nervösen Tiefsee-Oktopus mit Seegras, Schleim und Tintenschwall – Titelbild zur Miniatur „Seegras, Schleim und Deadline“.

Seegras, Schleim und Deadline

Tau streckte sich und schlug verschlafen mit einem Tentakel auf den Schrillfisch, der über ihm schwamm.
Der Schrillfisch plusterte sich indigniert auf und schwamm weiter zum nächsten morgendlichen Weckopfer.

Tau wickelte sich aus seiner Tangdecke und streckte seine Tentakel.
Sein Blick fiel auf die Knallfischuhr.
„Dieser verdammte Schrillfisch hat mich schon wieder zu spät geweckt!“, gurgelte er panisch.
Jetzt blieb ihm nur noch eine Gravitationseinheit Zeit bis zum Start seiner Präsentation!

Viele Mondgravitationen lang hatte er dafür gelernt, Lernschwämme gewälzt und Anemonen programmiert.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

Wie viel Licht braucht Orientierung?

Eine Notiz über Klang, Dämmerung und das Schreiben zwischen zwei Projekten.

Ich wollte wissen, wie still ein Wald wirklich ist, bevor der Tag beginnt.
Wie weit Geräusche tragen, wenn vollkommene Stille herrscht.
Wie früh das Auge merkt, dass Licht kommt – noch bevor die Sonne sichtbar wird.

Mit jedem Schritt verschiebt sich die Grenze zwischen Dunkel und Gewissheit.
Bäume werden zu Linien, Linien zu Wegen.
Der Atem der Erde ist lauter als erwartet.

Gegen fünf Uhr beginnen die Konturen zu atmen.
Erst Schatten, dann Grau, dann eine Ahnung von Farbe.

Vielleicht ist Schreiben genau das:
Spuren suchen, wo das Licht noch zögert.
Und lernen, dass Orientierung manchmal im Lauschen beginnt.

Darknet-Alpträume – Thriller von Günter Schaden, jetzt als E-Book erhältlich

Darknet-Alpträume – jetzt auch als E-Book

Seit Ende September ist Darknet-Alpträume im Handel – und ab sofort auch als E-Book erhältlich.

Der Auftakt zur Schattenlicht-Reihe erzählt den ersten Tag von Becca, einer Undercover-Agentin, die in eine Darknet-Gruppe eingeschleust wird – und bald erkennt, dass die wahren Gefahren nicht im Netz lauern.

Wer lieber digital liest, findet das Buch nun in allen großen Shops – darunter Amazon, Thalia, Weltbild und BoD.

Alle direkten Links zu den Shops auf der Buchseite

Leserunde & Ausblick

Die LovelyBooks-Runde nähert sich ihrem Abschluss – und zeigt, wie unterschiedlich Leser:innen Becca wahrnehmen: Maschine, Mensch, oder beides?
Das Feedback aus der Runde fließt direkt in die Arbeit an Band 2 ein.

Füße im Schlamm am Donaualtarm – Flusslandschaft mit Weiden und Wind

Am Donaualtarm

Meine Füße graben sich in den schlammigen Sand des Donaualtarms.
Er ist schmal; am Ufer und auf der Sandbank links neben mir wachsen Weiden und Pappeln wild durcheinander.

Es ist eine ganz eigene Geruchsmischung.
Die Blätter der Bäume strömen einen würzigen Geruch aus.
Ich habe ihn noch an keinem anderen Ort so gerochen.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

Nachklang zur Leserunde – Becca hat noch viel zu erzählen

Ein Monat gemeinsames Lesen, Diskussionen, Fragen und Antworten.

Danke für eure Zeit, eure Gedanken – und dafür, dass ihr Leser:innen euch auf Becca eingelassen habt.

Leserunden sind kleine Labore.
Man sieht, was gemeinsam ist, aber auch wie Texte unterschiedlich wirken – und wo sie überfordern.

Solche Rückmeldungen sind ein Spiegel für mich, machen mir Unbewusstes klar und wirken wie ein Kompass.
Ich nehme sie mit ins nächste Manuskript.

Becca hat noch viel zu erzählen – und ich schreibe weiter.

Wie eine Karte entsteht

Bevor Worte ihren Platz finden, muss ich wissen, wohin sie gehen können.
Manchmal beginnt das Schreiben nicht mit einem Satz, sondern mit einer Linie.

Für das neue Manuskript zeichne ich gerade eine Landschaft, drei Kilometer auf drei.
Zuerst nur Raster, Wasserläufe, Straßen – später Häuser, Schatten, Geräusche.
Alles wächst schrittweise, Schicht für Schicht, bis die Karte atmet.

Diese Kartierung ist mehr als Orientierung.
Sie hält die Geschichte auf dem Boden.
Distanzen werden spürbar, Wege glaubhaft, Entscheidungen nachvollziehbar.
Was vorher vage war, bekommt Richtung.

Noch sieht alles technisch aus: Maßstab, Nordpfeil, Zahlen am Rand.
Aber zwischen den Linien beginnt etwas zu leben –
eine Geschichte, die sich selbst den Raum schafft, den sie braucht.

Ein Seehund schwimmt durch Unterwasserpflanzen mit einer Pflanzenkrone auf dem Kopf.

Ritual unter den Zwillingssonnen

Der Tag des Rituals war endlich gekommen.

K’re hatte Angst. Nicht, weil sie wusste, dass sie heute sterben würde. Die Gewissheit ihres Todes machte ihr schon lange keine Angst mehr. Aber sie musste jede Nacht grauenvolle Albträume ertragen, die sie immer wieder dazu zwangen, den qualvollen Tod ihres ungeborenen Sohnes durchzuleben.

Sie hatte sich unzählige Male gefragt, warum das Universum gerade sie aus ihrem Rudel ausgewählt hatte. Doch die Zeit der Ungewissheit und Selbstzweifel war endlich vorbei.

K’re schwamm an der Spitze einer Gruppe, die außer ihr noch acht weitere schwangere Weibchen enthielt. Sie hielten alle sehr ruhig und diszipliniert ihre jeweilige Position hinter ihr und schlängelten sich fokussiert durch den Kelpwald.

Die vollständige Geschichte erscheint in einem geplanten Band mit Miniaturen und Kurzprosa.

(Randnotiz: Mehr Miniaturen → Miniaturen-Übersicht)

Wie sich mein Erzählkonzept erst im Gespräch mit den Leser:innen gefunden hat

Wenn man ein Buch veröffentlicht, glaubt man zu wissen, was man erzählt hat.
Und dann kommen die Leser:innen – und halten einem einen Spiegel hin, der mehr zeigt, als man selbst gesehen hat.

In der LovelyBooks-Leserunde zu Darknet-Alpträume schrieben einige, das Buch ende „mitten im Geschehen“.
Andere fanden genau das spannend, weil sie Becca noch nicht losließ.
Durch diese Rückmeldungen habe ich verstanden: Das eigentliche Erzählkonzept entsteht erst im Austausch, nicht am Schreibtisch.

Ich komme aus der Kurzprosa, wo ein einziger Moment genügen muss, um ein ganzes Leben aufleuchten zu lassen.
Diese Verdichtung habe ich auf die Schattenlicht-Reihe übertragen: Jeder Band zeigt einen Tag, eine Situation, ein inneres Brennglas.
Kein abgeschlossener Fall, sondern ein Fragment.
Wie in einem Kaleidoskop fügen sich diese Ausschnitte über die Zeit zu einem Bild, das sich nie ganz ordnen lässt.

Zwischen den Thrillern entstehen Schattenlicht-Miniaturen – kurze Texte, die wie Lichtblitze zwischen den Fragmenten aufscheinen.
Beobachtungen oder Erinnerungen, in denen Becca in anderer Form auftaucht.
Sie sind keine Fortsetzungen, sondern Spiegel: das leise Nachbeben ihrer Welt.

Mir ist klar geworden, dass ich keine Geschichten schreibe, die sich schließen.
Ich schreibe über das, was offen bleibt – in Menschen, in Beziehungen, in Gesellschaften.
Und vielleicht liegt genau darin das Tröstliche:
dass selbst in den Brüchen Momente bleiben, die einen weiter tragen.

Wenn ein Einsatz kein Ende kennt – Leserfragen zu „Darknet-Alpträume“

In der LovelyBooks-Leserunde kam immer wieder eine Frage auf: Warum endet Darknet-Alpträume so offen?
Zwei Beiträge haben das besonders deutlich gemacht – und boten mir Gelegenheit, über die Struktur der Serie zu sprechen.

Casaplanca schrieb:
„Becca tat mir zum Schluss furchtbar leid … Mir fehlt hier wirklich ein Abschluss, wenigstens zu diesem Einsatz.“

Dieser Tag endet ohne klaren Abschluss – das war eine bewusste Entscheidung. Ich wollte zeigen, wie sich ein Einsatz anfühlt, der in Erschöpfung und Ungewissheit ausläuft. Genau dort beginnt Beccas innerer Weg.

A. M. Billa Schmitz fragte:
„Ist es als unabgeschlossene Reihe gedacht? … Ich lese sonst nur Reihen, in denen die Bücher auch solo funktionieren.“

Darknet-Alpträume ist anders gebaut als klassische Reihenromane. Jeder Band zeigt einen einzelnen, intensiven Abschnitt in Beccas Leben – fast wie ein eingefrorenes Filmbild. Sie steht im Mittelpunkt, nicht die Handlung.

Der nächste Band entsteht bereits – realistisch im Herbst 2026.
Bis dahin gibt es kleinere Einblicke in Beccas Welt, Momente zwischen den Einsätzen.

👉 Die Diskussion entstand in der LovelyBooks-Leserunde zu Darknet-Alpträume.

Zwischen Fokus und Verstehen

In der Leserunde wurde über Tempo gesprochen – über Szenen, in denen Becca kaum noch denkt, nur reagiert.

Beim Schreiben war das eine der schwierigsten Linien: zu zeigen, wie sie funktioniert, ohne den Leser zu verlieren. Für sie zählt in diesen Momenten nur das Jetzt, alles andere verblasst.

Ich frage mich manchmal, ob das nicht auch im Alltag passiert. Wenn wir so konzentriert auf ein Ziel sind, dass wir gar nicht mehr merken, wie eng der Blick wird.

Vielleicht liegt die Kunst darin, den Fokus zu behalten, ohne den Rest der Welt zu vergessen.

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